Vorbereitungen für Ihre Myanmar Reise
Vor der Reise nach Myanmar sollten als erstes die vorhandenen Impfungen überprüft werden. Am besten sogar schon einige Wochen oder Monate vorher, da einige Impfungen, wie beispielsweise Hepatitis, in gewissem zeitlichen Abstand wiederholt werden müssen, bevor der vollständige Schutz gegeben ist. Empfohlen werden die Standardimpfungen, die generell für Kinder und Erwachsene auch in Deutschland gelten. Als zusätzliche, sinnvolle Vorbereitung für eine Myanmarreise werden die Impfungen gegen Hepatitis A und B, sowie Typhus, Tollwut und Japanische Enzephalitis vorgeschlagen. Welche Impfungen man selber für sinnvoll erachtet, ist natürlich genauso Sache der persönlichen Einstellung, wie es die Meinung zu den Standardimpfungen in Deutschland auch ist.
Auch die Art zu reisen bestimmt über die Vorkehrungen, die man treffen sollte, also sowohl den Impfschutz als auch die Reiseapotheke. Bereist man nur die Städte, die touristischen Zentren und schläft und isst in gehobenen Hotels und Restaurants mit europäischem Standard sind sicherlich geringere, medizinische Vorbereitungen zu treffen als bei Individualreisen durch ländliche Gebiete, mit Kontakt zur einheimischen Bevölkerung und dem Schlafen und Essen unter einfachen Bedingungen.
Zusätzlich sollte der persönliche Gesundheitszustand bei den Vorkehrungen bedacht werden. Gesunde, junge Menschen brauchen sich weniger Gedanken machen, als ältere oder gesundheitlich vorbelastete Menschen, sowie Eltern über ihre Kleinkinder oder Babys. Diese Gruppen könnten sich von einer eventuellen Erkrankung nicht so leicht oder gar nicht erholen.
Malaria – Nicht nur in Afrika
Das Auswärtige Amt stuft das Malariarisiko in Teilen Myanmars als mittel ein, in der Regenzeit (März bis Dezember) ist es höher als in der Trockenzeit. Die beiden größten Städte Rangun und Mandalay, sowie Höhenlagen über 1000m gelten als Malaria frei. Von der Medikamenteneinnahme zur Malariaprophylaxe wird in der Regel abgeraten, sollte aber im Einzelfall unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden. Malariamedikamente haben nicht zu ignorierende Nebenwirkungen. Allerdings ist es möglich, Medikamente zur Notfall-Selbsttherapie mitzunehmen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man Reisen in schwer zugängliche Gebiete plant, in denen der Weg zum nächsten Arzt oder Krankenhaus lang und beschwerlich wäre.
Die wichtigste Prophylaxe gegen Malaria und andere, durch Mücken übertragbare Krankheiten ist ganz simpel der Schutz vor Mückenstichen. Je weniger man gestochen wird, desto geringer die Wahrscheinlichkeit sich zu infizieren. Dabei sollten Sie folgende Punkte beachten:
Auch das Dengue- und das Chikungunya-Fieber sind in Myanmar verbreitet, beide Fieber werden über Mückenstiche übertragen und es gibt keine Impfungen. Diese Erkrankungen, sowie auch Malaria, sind aber für gesunde Menschen mit der richtigen, also auch frühzeitigen, ärztlichen Behandlung nicht tödlich und verheilen folgenlos. Sollten während der Reise Anzeichen von Fieber auftreten, sollte in jedem Fall sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Eine Auslandskrankenversicherung ist nicht besonders kostenintensiv und ein absolutes Muss. Für den Fall einer schwereren Erkrankung oder eines Unfalls sollte diese den Krankenrücktransport beinhalten, da die medizinische Versorgung in Myanmar nicht mit der deutschen zu vergleichen ist. Für viele ADAC Mitglieder empfiehlt es sich eine Auslandskrankenversicherung auch beim ADAC abzuschließen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Vorbereitung ist die halbe Reise
Für die typischen und am häufigsten auftretenden Krankheiten und Wehwehchen lohnt es sich, eine gut bestückte Reiseapotheke mitzunehmen. Und sollte darin doch mal etwas fehlen, gibt es in den meisten, vor allem größeren Orten auch recht gut organisierte Apotheken mit englisch sprachigen Apothekern. In der Reiseapotheke sollten sich Pflaster, Verbandmaterial und Wunddesinfektion für kleinere Schnittwunden befinden, außerdem Mittel gegen Durchfall, Tabletten gegen Reiseübelkeit, Schmerzmittel, Insekten- und Sonnenschutzmittel und ein Fieberthermometer. Im Einzelfall können Sie sich vor Reisebeginn auch in der Apotheke beraten lassen, es gibt Apotheker, die für eine reisemedizinische Beratung ausgebildet sind.
Ein häufig auftretendes Problem in Myanmar sind Durchfallerkrankungen. Sollten Sie davon betroffen sein, gilt: Auf ausreichende Wasser- und Elektrolytversorgung achten. In der Apotheke gibt es entsprechende Elektrolytlösungen. Von Medikamenten mit Loperamid ist in der Regel eher abzuraten, da sie zwar den Durchfall stoppen, damit aber auch das Ausscheiden der für den Durchfall verantwortlichen Viren oder Bakterien.
Eine Durchfallerkrankung, die durch Viren verursacht ist, verschwindet meist nach 1-3 Tagen von alleine. Sollten Bakterien die Ursache sein, ist es möglich und wahrscheinlich, dass der Durchfall nicht oder zumindest nicht ganz verschwindet. Dann ist die Einnahme von Antibiotika notwendig. Entsprechende Antibiotika gibt es in Myanmar rezeptfrei in der Apotheke, eine vorherige Absprache und Untersuchung durch einen Arzt ist aber empfehlenswert damit keine unnötige oder falsche Behandlung mit Antibiotika erfolgt.
Es hat sich auch gezeigt, dass es mitunter ganz hilfreich sein kann, Einheimische um ihren Rat zu fragen. Beispielsweise im Hotel oder Restaurant. Tipps wie zum Beispiel Kokosnusswasser zu trinken oder trockenen Reis zu essen, würden auch deutsche Mediziner unterschreiben.