Essen und Trinken im magischen Myanmar
Die Küche Myanmars ist sehr vielfältig und regional unterschiedlich stark von den Nachbarländern China, Thailand und Indien geprägt. Eines darf, wie in vielen asiatischen Ländern allerdings nicht fehlen: Die Fischpaste. In fast jedem Essen ist sie zu finden und auch zu schmecken. Wer also keinen Fisch mag, wird sich auf lange Diskussionen bei den Essensbestellungen einstellen müssen.
Die Myanmaren und Asiaten generell salzen das Essen nämlich mittels der Fischpaste oder Fischsauce. Bestellt man diese ab, käme das in Deutschland der Abbestellung von Salz gleich und das ist für die meisten Köche völlig unverständlich. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der myanmarischen Küche sind Reis und Reisnudeln. Die Reisnudeln sind recht geschmacklos und eine gesündere Alternative zu unseren Teignudeln.
Schon zum Frühstück essen die Myanmaren eine Fischsuppe, das Nationalgericht Myanmars: Mohinga. Die deftige Suppe wird mit Reisnudeln, Zwiebeln, Knoblauch und Chilis zubereitet. Für deutsche Geschmäcker ist das zum Frühstück etwas gewöhnungsbedürftig. In den meisten Hotels werden aber auch westliche Alternativen angeboten.
Typische Zutaten und Gerichte der burmesischen Küche
Wie in den meisten asiatischen Ländern bildet Reis auch in Myanmar die Grundlage nahezu jeder Mahlzeit. In Kombination mit Hühnchen, Hammelfleisch, Fisch, Garnelen oder abwechslungsreichen Gemüsevarianten entstehen dann leckere landestypische Gerichte. Bei der Zubereitung und dem Würzen der Speisen in Burma wird immer darauf geachtet, dass die Hauptgeschmacksrichtungen salzig, scharf, süß und sauer in einer ausgewogenen Balance zueinander stehen. Das macht den besonderen, exotischen Geschmack der asiatischen Küche aus. So gehören Curry, Knoblauch, Ingwer, Salz und Gelbwurz zu den bevorzugten Gewürzen zum Essen in Myanmar. Sehr gerne wird für ein kräftiges Aroma auch Garnelenpaste oder Erdnussöl hinzugefügt. Eine Beliebte Zutat sind auch Zwiebeln in den Gerichten Burmas.
Typisch für das Essen in Myanmar sind die verschiedenen Varianten von Curries, die von denen in Indien und Thailand beeinflusst werden, allerdings in der Regel weniger scharf sind. Hier wird neben Currypulver auch Kurkuma, Kokos oder Zimt zum Würzen verwendet.
Daneben gibt es auch eine Vielzahl von Suppen, die von leichten klaren Fischsuppen über pikante Nudelsuppen bis hin zu sämigen Gemüsesuppen reichen. Aber auch Salatvarianten aus rohem oder kurz gegartem Gemüse finden sich als Beilage zu fast jeder Mahlzeit. Die Dips sind meist auf der Basis von Fisch- oder Garnelenpasten. Generell besteht das typische Essen in Myanmar aus mehreren kleinen Gerichten, die sich auf köstliche Art ergänzen. Bei Ihrer Myanmar Reise werden Sie überrascht sein, welche Vielfalt das burmesische Essen bietet. Welche Gerichte Sie während Ihres Urlaubs auf jeden Fall einmal kosten sollten, haben wir nachfolgend für Sie aufgelistet.
Jederzeit ist Teezeit in Myanmar
Eine wichtige Tradition in Myanmar ist das Teetrinken in Teestuben, das sollten Sie sich nicht entgehen lassen! An jeder Ecke befinden sich in Myanmar die unscheinbaren Teehäuser und sie sind immer gerappelt voll, haben aber nur bis zum Mittag oder Nachmittag geöffnet. In Myanmar vermischen sich die unterschiedlichen Teetraditionen der Nachbarländer. So gibt es in jedem Restaurant, auch bei Streetfood-Ständen und in jeder Teestube gratis grünen Tee, der in einer Kanne auf dem Tisch steht und den man sich jederzeit selber in die bereitgestellten, kleinen Becher eingießen darf. Bezahlen muss man allerdings für den myanmarischen Milchtee, der mit dem indischen Chai verwandt ist.
Dieser Tee ist unglaublich süß und cremig, der Löffel steht fast in der Tasse, aber die Myanmaren lieben ihn so. Der Milchtee besteht aus sehr starkem, schwarzen Tee und einer Menge gezuckerter Kondensmilch – in den meisten Fällen kommt dann auch noch zusätzlicher Zucker in den Tee. In den Teestuben gibt es außerdem allerhand Snacks. Von indischen Samosas, frittierte, meist mit Gemüse gefüllte Teigtaschen, bis zu French Toast gibt es viele kleine Leckereien. Das myanmarische French Toast nennt sich allerdings nur „toast with egg and sugar“, sollte man es bestellen wollen. Meist gibt es zu dem in Ei gebackenem, mit zuckerbestreutem Toast noch gezuckerte Kondensmilch. Wer also ohne Zuckerschock aus einer myanmarischen Teestube geht, hat etwas falsch gemacht.
Die Teestuben sind fast ausschließlich von Männern besucht und als europäischer Tourist fällt man sofort auf, wird aber äußerst zuvorkommend behandelt, wie überall in Myanmar. Es gibt in der Regel keine Speise- oder Getränkekarten, man muss also alles erfragen oder die Speisen werden auf den Tisch gestellt und man bezahlt, was man verzehrt. Aber keine Angst, in diesen Teestuben ist alles sehr preiswert. So bezahlt man im Schnitt für zwei Milchtees und zwei French Toast etwa 2-3 Euro. Man macht übrigens jedem Myanmaren eine große Freude, wenn man ihn auch einen Tee einlädt, sollte man es schaffen nicht selber eingeladen zu werden. Das ist für die Myanmaren nämlich Ehrensache. Ein Erlebnis ist so eine Teestube allemal!
Tischmanieren in Myanmar
In Myanmar ist es üblich auf dem Boden sitzend an einem niedrigen Tisch zu essen. Die Myanmaren benutzen kein Besteck sondern ihre Hände zum Essen. Wer das einmal ausprobieren möchte, sollte Folgendes unbedingt beachten: Nur mit der rechten Hand essen, da diese die saubere Hand ist. Die linke Hand gilt als unrein (weil diese zum Reinigen nach dem Toilettengang benutzt wird). Wer damit isst oder sie zum Handschlag austreckt, wird Ekel bei den Myanmaren und auch den meisten anderen Asiaten erregen.
Essen Myanmar – Die Top 10 Speisen des Landes
1. Mohinga – Nationalgericht Burmas
An diesem Gericht werden Sie im Rahmen Ihrer Myanmar-Reise kaum vorbei kommen: Mohinga, das Nationalgericht Burmas. Hierbei handelt es sich um eine Fisch-Nudelsuppe, die gerne zum Frühstück gegessen wird. Für uns ein wenig fremd, doch Mohinga können Sie auch zu allen anderen Tageszeiten auf den Straßen in den Garküchen und Teehäusern genießen. Je nach Region gibt es unterschiedliche Rezeptvarianten dieser landestypischen Suppe. Hauptbestandteil ist jedoch immer frischer Fisch und dünne Fadennudeln oder Reisnudeln. Gewürzt wird Mohinga mit unterschiedlichen Kräutern und Aromen sowie Knoblauch, Ingwer und Zitronengras. Ein köstlicher Snack für zwischendurch.
2. Pyin oo Lwin – Heißer Topf vom Schwein
Der Klassiker auf den Straßen Myanmars ist Pyin oo Lwin, was soviel bedeutet wie „heißer Topf mit Schweineorganen“. Und genau das ist es auch: Ein Topf mit kochend heißem Wasser an dessen Seite sich Stäbchen befinden an denen verschiedene Teile und Organe des Schweines aufgespießt sind. Man isst es im Grunde wie ein Fondue. Die Spieße werden in den Topf gelegt um das Fleisch zu erwärmen. Anschließend wird es in scharfe Soße gedippt und genossen. Wer möchte, kann dazu auch Nudeln bestellen. Das Gericht gilt als sehr preisgünstig und wird oft in den Garküchen Burmas serviert.
3. Lahpet Thoke – Teeblatt Salat
Wenn Sie gerne Salat essen, werden Sie in Myanmar voll und ganz auf Ihre Kosten kommen. Ein besonderes Gericht ist der Lahpet Thoke, der traditionelle Teeblatt-Salat. Die köstliche und erfrischende Speise ist eine raffinierte Mischung aus Teeblättern, Kraut, Zwiebeln, Tomaten, Bohnen und gerösteten Erdnüssen. Verfeinert wir das Ganze mit Öl, Knoblauch, Salz und Zitrone. Oft gibt es auch Salatvarianten mit Shrimps oder Sesam. Lahpet Thoke hat auch eine tiefe kulturelle Bedeutung in Burma, denn der Salat gilt als ein Symbol für den Frieden. Traditionell wurde er ursprünglich immer nach einem Streit zur Versöhnung gegessen.
4. Shan Nudeln – klebrige Reisnudeln
Ein typisches Gericht aus der Region Shan im Osten Myanmars, das an China grenzt. Die Shan Nudeln sind klebrige Reisnudeln. Es gibt sie als Beilage in Suppen oder auch in dickerer Form in Salaten. Oft wird zu den Nudeln auch Hühnchen, Tomaten oder Kichererbsen serviert. Abgerundet wird das Gericht dann noch mit Knoblauch, Soja- oder Chillisoße sowie mit Erdnüssen oder Frühlingszwiebeln.
5. Tigergarnelen Curry
Besonders in den Küstenregionen von Myanmar isst man dieses würzig-leichte Gericht, das auf Garnelen und Tomaten basiert. Viele frische Zutaten wie Schalotten, Chilli, Ingwer und Knoblauch geben dieser leckeren Speise einen besonderen Kick.
6. Street Barbeque in Myanmar
Während Ihres Burma-Aufenthaltes empfehlen wir Ihnen, einen der vielen Grillstände an den Straßenrändern zu besuchen. Besonders viele davon finden sich im Gebiet von Yangon. Hier sitzt man in einer außergewöhnlichen Atmosphäre am Feuer und kann sich sein Fleisch oder den Fisch selbst aussuchen, er dann auf dem rauchenden Grill frisch zubereitet wird. Eine eindrucksvolle kulinarische Erfahrung, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten.
7. Sticky Rice – Klebereis
Reisgerichte gehören zu den Top Speisen in Myanmar. Besonders aus Klebereis lassen sich unzählige Spezialitäten zaubern. In Burma gibt es außerem als Besonerheit klebrige Reisbälle, die mit Fleisch oder Fisch oder mit beiden gemischt werden. Ein köstlicher Snack oder eine schmackhafte Zwischenmahlzeit.
8. Die tropischen Früchte Myanmars
Gesunde und leckere Snacks sind auch die vielfältigen tropischen Früchte die das land zu bieten hat. Fast an jeder Straßenecke bekommen Sie frische saftige Wassermelonen und Mangos, köstliche Litschis, Kokosnüsse, Ananas, Bananen oder Papayas.
9. Falooda – Eiscreme mit Rosensirup
Das beliebteste Dessert Burmas ist ein eiskaltes Falooda. Es besteht aus Eiscreme mit Gelee und Rosensirup, Basilikum, Milch und Basilikum. Eine herrliche kühle Erfrischung.
10. Cuppa Tea – Chai Tee
Zu guter Letzt gehört Tee als beliebtestes Getränk in Myanmar auf die Top 10 Liste. In den vielen Teehäusern des Landes trifft man sich, um zu plaudern und Chai Tee oder Schwarztee zu genießen.
Ein paar Tipps zum Schluss
Myanmar ist ein sehr armes Land, das noch nicht lange für den Tourismus geöffnet ist. Das bedeutet, dass die Hygiene bei weitem nicht dem europäischen Standard entspricht. Es gelten die üblichen Regeln: Nur essen, was durchgekocht wurde, kein Leitungswasser zu sich nehmen. Obst und Gemüse nur geschält verzehren. Außerdem bestätigen Erfahrungen zahlreicher Reisender: Von Einheimischen gut besuchte Garküchen und Streetfood-Stände, sowie Teehäuser, sind immer eine gute Adresse, egal wie es dort aussehen mag. Teure Touristen-Restaurants, in denen nur wenige Ausländer sitzen, sind eher skeptisch zu betrachten. Magenverstimmungen sind in solchen Ländern keine Seltenheit, aber nach zwei Tage auch meist wieder vergessen.